-Gefühlschaos in der Südstadt-

 

Das mit den Emotionen ist so eine Sache. Gegen die Admira wird ja aus vielen Kreisen gerne von einem Derby gesprochen, ob das jetzt nun wirklich eines ist, sei dahingestellt. Leugnen lässt sich allerdings nicht, dass es schon etwas mehr kribbelt, als gegen andere Gegner der Bundesliga. Trotzdem handelt es nicht um so eine Partie, wie kürzlich jenseits der Donau, wo sich sogar Pensionisten gegenseitig mit ihren Gehstöcken beflegeln. Sei’s drum. Zusammenfassend lässt sich wohl behaupten, dass wir mit den Südstädtern etwas pflegen, das man ein schwieriges Verhältnis nennen könnte. 

Dieses Mal setzten wir bei der Anfahrt auf etwas Abwechslung und reisten klimafreundlich mit der Bahn, was ohne nennenswerte Zwischenfälle vonstatten ging.

Nach der 0:6 Niederlage gegen Altach erwartete man sich in Fankreisen eine deutliche Veränderung, weshalb bereits am Freitag nach dem Abschlusstraining das Gespräch mit Trainer und Mannschaft gesucht wurde. Diese versprachen uns eine deutliche Leistungssteigerung, die man allerdings nicht erkennen konnte. Nur Urgestein Vollnhofer hatte einen starken Tag. So richtig aufgewacht ist die Mannschaft erst ab Minute 68, das Tor in der Nachspielzeit fiel dann aus der einzig nennenswerten Möglichkeit-Ekstase pur. 

Auch wenn der Punkt absolut unverdient war, so nehmen wir diesen natürlich gerne mit. Alleine wegen des Moments, in dem die Heimkurve schon das „Derbysieger“ Banner vorzubereiten begann, dieses dann aber doch unverrichteter Dinge wieder wegpacken musste. Shit happens. 

Ansonsten gab es noch die übrigen halbwitzigen Spruchbänder, die eben zu solchen Begegnungen gehören. Eines, der Heimkurve, das uns direkt ansprach, müssen wir an dieser Stelle leider berichtigen. In unserer nunmehr 15-jährigen Geschichte als Fangruppe haben wir unsere „Mentalita“ bereits durchaus gefunden und auch die geforderten Schritte gewählt. Möglicherweise sollte man sich vorab informieren, um dann die Message an die richtigen Personen zu adressieren.  

Der Tag war durchzogen von Höhen und Tiefen, so erlebte man eine motivierende Zugfahrt und Marsch, es boten sich multisensorische Negativerfahrungen auf den „Toiletten“ der Südstadt (wo sich die Pissrinne als Heimfan-Areal äußerte :D), man verfluchte die eigene Mannschaft und übte den Abgesang auf Gott und die Welt, der jedoch kurze Zeit später von ungeregelten Testosteron-Ausschüttungen beim Ausgleichstor überflügelt wurde. 

Ein geiler Tag. 

 

NUR DER SKN 

FORZA WB04