-Wasted in Rosenheim-

Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt, die ist schön. Dieses Motto traf jedenfalls auf die Hinfahrt nach Innsbruck zu, denn unser kleiner Reisetross machte ordentlich Kilometer und traf mit genug Vorlaufzeit in der Tiroler Landeshauptstadt ein. Genug Zeit, um sich in der malerischen Altstadt etwas die Beine zu vertreten, mit freundlichen Menschen zu interagieren und die kulinarischen Köstlichkeiten dieses Orts zu probieren. Da kam schon richtiges Urlaubs-Feeling auf. Währenddessen saß unsere Autobesatzung irgendwo an der deutschen Grenze fest. Dies dauerte so lange, dass sie die Anfangsphase des Spiels verpassten. Und die hatte einiges zu bieten. Zunächst ein umstrittener Elfmeter gegen uns und die Führung für Wattens, anschließend ein Elfmeter für unsere Wölfe, der leider ungenutzt blieb. Die erste Halbzeit unserer Mannschaft war leider vollkommen verkorkst, man fand nicht richtig ins Spiel, begang Abspielfehler und wirkte harmlos sowie unkonzentriert. Die zweite Hälfte wurde dann besser, man erarbeitete sich gute Chancen, ehe Ambichl per Traumtor ausglich. Am Ende ein Punkt auswärts gegen einen motivierten Aufsteiger, den man gerne nimmt, obwohl vielleicht noch mehr möglich war. Doch damit sollte unser Tag noch lange nicht zu Ende sein, denn so reibungslos die Hinreise funktionierte....okay bis auf die Autofahrer...so mühsam war die Heimfahrt, wo irgendwie alles zusammenkam. Aufgrund eines defekten Zugs, Polizeieinsatzes, Personen im Gleisbett und gesperrter Strecke (fehlte eigentlich nur noch die Landung von Außerirdischen) war alles dabei und unser Zug wurde nach Rosenheim umgeleitet, wo wir einen Großteil der Nacht verbringen mussten. Die Hauptbeschäftigung lag nun darin, sich Zigaretten zu schnorren, Getränke zu beschaffen und das ausgeflippte Pärchen auf den Nebenplätzen zu beobachten. Krass abartig, was die so zu bieten hatten. Die kurze Freude über die Weiterfahrt währte nicht lange, denn wenig später wurde der Zug erneut angehalten und es stiegen uniformierte BeamtInnen ein, um einen Kofferdieb zu verhaften-Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit verschoben.
Irgendwann nutzte dann auch die größte Dröhnung Club-Mate nichts mehr und der lange Tag sowie der Sonnenplatz im Stadion zeigten ihre Wirkung. Während die werten Herren und Damen der Bundesligagremien lange in ihren Betten dösten, tingelten wir also noch durch die nächtliche Bedeutungslosigkeit. Wie so viele Fußballfans jedes Wochenende. Dabei wurde man vom unsäglichen Geschwätz des Kinderfernsehens an Bord berieselt. „Bärenstarke dicke Freunde, 1..2..3..4... der Mensch ist ein Wundertier“. Nach der 100. Wiederholung solcher Klassiker möchte man einfach nur noch zum Mörder werden.
Seit MÄRZ hatten wir nun kein Samstagsspiel mehr in der Bundesliga. Wen wundert es, dass sich dann die Zahlen der Fans, die keine Begegnung ihrer Mannschaft auslassen, verringern. Gerade in kleinen Kurven, wie unserer, ist dies ein großes Problem. Dies und auch die allgemeine Urlaubszeit machte sich an der geringen Zahl der AuswärtsfahrerInnen bemerkbar, Invasion der St. PöltnerInnen war das keine. Trotzdem geht ein Dankeschön raus an die Münchner Fraktion, die sich ebenfalls gering hielt, jedoch auch dem Grenz-Stau trotzte, um sich mit uns in der Tiroler Sonne grillen zu lassen. Nun möchte der Autor den Reisebericht aber nicht mehr künstlich in die Länge ziehen, denn es ist 4:00 Uhr morgens und in 3 Stunden wird man immerhin von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen, um in eine neue Arbeitswoche zu starten. Sonntagsspiel sei Dank.
Nächste Woche dürfen wir jedenfalls mal Samstag ran, diesmal zuhause gegen Red- Bull, wo man nur gewinnen kann.
WAS AUCH KOMMT- WIR STEH’N ZU DIR
Wolfbrigade 04