„Wenn am Himmel die Sonne untergeht, beginnt für die Droogs der Tag...“
Okay, untergegangen war die Sonne noch nicht, als unser Tag begann, aber das Lied lag so manchem/r am Sonntag wohl auf den Lippen.
Nachdem unsere Mannschaft vor gut einer Woche mehr als unglücklich im Cup ausgeschieden war, brachte das erste Meisterschaftsspiel schon eine gewisse Turbulenz mit
sich. Es ging zuhause gegen die Admira um wichtige Punkte und natürlich um das Prestige. Speziell zu diesem Spiel machten wir uns auch wieder Gedanken, wie man für optische Akzente sorgen könnte
und fertigten eine 120 Quadratmeter große Choreografie an. Nachdem wir bereits im Herbst eine ähnlich aufwendige Jubiläums-Choreo rausgehauen hatten, konnten wir uns also ein zweites Mal für eine
größere Aktion motivieren. Das Motiv davon hat man gefühlt schon in jeder Kurve Europas gesehen, doch die Droogs aus Clockwork Orange haben einfach ihre Anziehungskraft. Ähnlich irritierend und
schockierend, wie Stanley Kubricks Verfilmung aus den 70gern verlief dann auch das Spiel. Zuerst konnte man kaum die Augen offen halten, dann überschlugen sich die Ereignisse und in der
Nachspielzeit gab’s mal wieder einen Gegentreffer. Aber ansonsten lief es gut, stimmungsmäßig waren wir glücklicherweise besser drauf, als gegen Innsbruck und die Choreo lief auch glatt...richtig
horrorshow eben, um im Clockwork Sprachgebrauch zu bleiben.
Auch die Gäste-Fans hatten sich Choreografien überlegt. Dass diese gezeigt werden durften, ging auf unser Engagement beim Verein zurück, da ansonsten Aktionen in
dieser Größe für den Gästeanhang nicht erlaubt waren. Nun konnten wir nach einigem Verhandeln jedoch durchsetzen, dass in Zukunft auch das Gegenüber dazu berechtigt ist. Auf diesen Umstand bezog
sich unser Spruchband „Gemeinsam gegen Choreoverbote“.
Nach Spielende kamen dann noch ein paar Jungs unserer Mannschaft auf einen Plausch vorbei, vorbildlich Neuzugang Christoph Klarer, der sich nach so kurzer Zeit
schon mit dem Verein und uns Fans zu identifizieren scheint. Und anstatt sich nach Spielende noch weiter mit einer sehr motivierten Polizei zu ärgern, genossen wir einfach ein Kaltgetränk mit
unserem Kapitän Christoph Riegler. Der steht eben für Vereinsliebe. Irgendwie konnte so die Enttäuschung und Wut langsam verarbeitet werden.
Also Leute, behaltet eure Zuversicht und denkt daran-
Jeder Mensch lebt wie ein Uhrwerk, also sind wir lieber schräg, wie eine aufgezogene Orange- wie ein Clockwork Orange eben.
WOLFBRIGADE 04