-Eine Abfuhr, die Hoffnung gibt-
 
Heimspiel gegen Red Bull, auf der Beliebtheits-Skala weit unten und die nächste richtig schwere Aufgabe für unsere Wölfe. Wie es das Schicksal so wollte, fiel die Ansetzung dieses Jahr auf das Frequency-Wochenende, in dem St. Pölten grundsätzlich schon dem Ausnahmezustand nahe ist. Für uns stellen Spiele an diesem Wochenende immer eine besondere Herausforderung dar, denn eine Vielzahl, der sonst aktiven Leute, kommt vollkommen geschrottet, oder überhaupt nicht zum Stadion. Heuer fanden sich vergleichsweise viele Feierwütige in unserer Kurve ein und auch der Promille-Pegel dieser Personen bewegte sich in einem Bereich, der anständigen Support zuließ. Zu Beginn rollten wir die bewährte „Vereinswappen unverhandelbar“ Tapete aus, um die Thematik nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sprach man zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Nachbar/ der Nachbar, so hatten wohl die Wenigsten Hoffnung darauf etwas mitzunehmen, doch je länger das Spiel dauerte, desto zuversichtlicher wurde man. Unsere Wölfe spielten ordentlich mit und kreierten zwingende Chancen, die Führung lag in der Luft. 30 Minuten spielte man richtig guten, kampfbetonten Fußball und beschäftigte die Bullen, was natürlich auch auf die Stimmung auf den Rängen abfärbte. Das machte teilweise großen Spaß, was da akustisch drinnen war. Ein altes Sprichwort besagt jedoch: „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“ Ja, das stimmt wohl, denn diese lästigen Gegner machen uns unnötig das Leben schwer und nach einer halben Stunde kam dann mit dem ersten Gegentor der Dämpfer und auch der zweite sollte kurz darauf folgen. Trotzdem gab sich die Mannschaft nicht geschlagen und kam frischen Mutes aus der Kabine, konnte die große Möglichkeit auf den Anschlusstreffer jedoch nicht nutzen und wurde folglich vom Gegner zerlegt. Das war nicht schön anzuschauen und je länger man diesem Spektakel beiwohnte, desto härter kam der Schlag des Festivals, dem man für 90 Minuten entflohen war. Irgendwie hatte das gegen Ende der Partie schon etwas von Cold Turkey, denn viele hingen nur mehr halbgar herum und gaben sich ihrem tragischen Schicksal hin.
Erwähnenswert ist noch das Spruchband, das wir zeigten. „Der Bullshit von morgen schon Heute“ war darauf zu lesen und bezog sich auf die Titelstory einer Gratis-Zeitung, die sich um das Heimspiel gegen Rapid und die Einlasskriterien des SKN drehte, der in dieser Situation vollkommen richtig gehandelt hat. Ein gutes Beispiel, wie Sensations-Journalismus etwas Handelsübliches skandalisieren kann. Deshalb unser Appel an euch: informiert euch, reflektiert das Geschehene und bildet euch erst dann eine Meinung. Im Moment sind vor allem lokale JournalistInnen auf der Suche nach Enthüllungs-Storys über den SKN (ob diese der Wahrheit entsprechen oder nicht) und patzen anschließend Leute an, die ihnen dafür keine Grundlage liefern. Wir lassen uns dies nicht gefallen. Das Bullshit-Wortspiel passte dann idealerweise noch zum Gegner, was die Message schön abrundete.
Endlich sind also die ersten vier Runden gespielt und nun kann die Saison für uns so richtig beginnen. Jetzt kommen die Gegner, gegen die unser SKN punkten sollte und dabei auf unsere Unterstützung angewiesen ist. Kommenden Samstag geht es daher in den neuen Gästesektor nach Mattersburg. Fahrt mit, motiviert euch und schreit die Jungs nach vorne! Es gibt nichts Schöneres, als den Samstagnachmittag in der burgenländischen Tiefebene zu verbringen und dort hoffentlich den Auswärtssieg zu feiern. Mit einer Leistung, wie in den ersten 30 Minuten gestern, sollte dies kein Problem werden.
FORZA WB04
FORZA SKN