SKN St.Pölten - SK Sturm Graz (0:1)

05.05.2019 / 14:30 Uhr


 -Unglückliche Niederlage II-

Was bereits letzte Woche begann, sollte sich gestern fortsetzen. Eine weitere vermeidbare Niederlage steht nun zu Buche, auf welche man bereits früh zusteuerte, denn schon nach vier Minuten, und einem verhaltenskreativen Anfall von Michi Ambichl, fiel das Gegentor. 25 Minuten später sah ein Grazer die Rote Karte, sodass wieder Hoffnung aufkeimte. Die Mannschaft steckte nie auf, doch aus der drückenden Überlegenheit konnte nichts gemacht werden. Man merkte eindeutig das Fehlen von durchschlagskräftigen Offensivspielern, die Verletzungen wiegen einfach richtig schwer. Ein gebrauchter Tag und auch das Wetter wusste den tristen Part bestens zu spielen. Very british, very shitty. Vor dem Stadion liefen Enten und Gänse um die Wette, wenigstens jemand, der am Dauerregen Gefallen finden konnte. Nach den letzten beiden Heimspielen verblasste die Chance, sich einen Europacup-Platz zu erspielen, doch noch ist sie nicht vollständig erloschen. Einen kleinen Freudenmoment gab es für uns dann aber doch noch ein paar Stunden nach Abpfiff, als Ex-Coach Martin Scherb im Fantreff vorbeischaute. Dieser wurde natürlich mit entsprechend altbekannter Melodie gehuldigt und ließ es sich nicht nehmen mit uns zu plaudern. Immer wieder schön ihn zu sehen.

Die Euphorie ist nun natürlich etwas verflogen, doch ist die Situation, in der wir uns befinden, für unsere Verhältnisse, noch immer absoluter Luxus. Schade, dass die Wölfe aus der numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen konnten, um noch mal richtig ranzukommen, aber es wirkte, als könnten sie noch ewig weiterspielen,  ein Tor sollte einfach nicht gelingen. Bestimmt kein Tag der uns lange in Erinnerung bleibt, oder, um es wieder britisch auszudrücken „Nothing to write home about.“

Trotz des Regens gab es auch einen Sonnenstrahl, denn gestern zeigte sich wieder, was man mit Zusammenhalt erreichen kann. Wie vielleicht einige von euch mitbekommen haben, ist ein langjähriges Mitglied der Grazer Fanszene verstorben. Dieser hinterlässt nun eine kleine Tochter, die damit zur Vollwaise wurde, da auch die Mutter bereits verstorben ist. Die Nordkurve von Sturm richtete ein eigenes Konto ein, um die Kleine bestmöglich auf ihrem weiteren Lebensweg unterstützen zu können. Wir entschlossen uns deshalb spontan, uns zu beteiligen und sammelten auf der SÜD für diese Aktion. In der Halbzeitpause trafen wir uns mit Vertretern der Grazer Fanszene und überreichten ihnen den Spendenbetrag als Zeichen des Mitgefühls.
Wir möchten uns hiermit noch einmal für jeden Euro, der gespendet wurde, bedanken und sind uns sicher, dass dieses Geld einem kleinen Mädchen hilft, ein bisschen leichter durchs Leben zu kommen. Es klingt nach einem abgedroschenen Satz, doch auch, wenn man in den Farben getrennt ist, kann man in der Sache vereint sein.

 

 

WOLFBRIGADE 04